16.11.2022 – Kategorie: Fertigungs-IT

Werkzeugverwaltung: So schaffen Sie mehr Platz und Ordnung

WerkzeugverwaltungQuelle: Arno

Die SFB Group fertigt Präzisionsteile und ist dabei auf zuverlässige Werkzeuge sowie eine durchdachte Werkzeugverwaltung angewiesen. 2017 erfolgte die Umstellung auf ein dezidiertes Tool Management, das seit dem stetig ausgebaut wird.

Der Beginn der Zusammenarbeit war für den Werkzeuglieferanten Arno anstrengend: SFB wollte 2014 die Abstechprozesse in der Fertigung optimieren und der Lieferant hatte Verbesserungen versprochen, die es zu belegen galt. Einen damals besonders kritischen Aspekt wollte Ralf Wessel, Einkaufsleiter bei der SFB Group in Babenhausen im Allgäu, geklärt haben: Das neue System sollte für alle Maschinen einsetzbar sein, wie es der Präzisionsteilehersteller grundsätzlich handhabt, um Kosten und Aufwände (auch bei der Werkzeugverwaltung) gering zu halten.

Präzisionsteile für alle Branchen

Die 1941 als Schrauben- und Facon­dreherei in Ottobeuren gegründete SFB Group stellt heute komplexe Präzisionsteile und -baugruppen für die Fluidtechnik her. Über 700 Mitarbeiter an vier Standorten in Deutschland sowie in Polen entwickeln und fertigen Hydraulikkomponenten, Hydraulik- und Pneumatikventile sowie CNC-Präzisionsdreh- und -frästeile unter anderem für die Luft- und Raumfahrt sowie die Medizintechnik. Auch in Nutzfahrzeugen, Autos und Landmaschinen stecken die Teile und Baugruppen, die SFB in üblichen Losgrößen von 500 bis 500.000 fertigt.

Fünf Testmonate später mit intensiver Vor-Ort-Betreuung und etlichen, schnell umgesetzten Anpassungen an den Stechwerkzeugen, war Arno Werkzeuge bei SFB und der Fertigungs-Tochter amo-tec im benachbarten Erkheim seit 2014 gesetzt. Heute, acht Jahre später, sind täglich SA-Stechsysteme mit innerer Kühlmittelzufuhr in den Werkshallen im Einsatz. Lange Standzeiten, optimale Spanbruchgeometrie und sichere Spanabfuhr sowie vibrationsarmer Betrieb und damit gute Bauteil-Oberflächen überzeugen weiterhin.

SFB nutzt diese Stechsysteme mit Monoblock-Grundhalter, Halter für Langdrehautomaten, NC-Module und Stechklingen mit fünf verschiedenen Schneideinsätzen und Stechbreiten von 1,5 bis 10 Millimetern. Der Präzisionshersteller bearbeitet damit gewöhnlichen Stahl ebenso wie einsatz- und hochvergütete Nitrier- sowie Edelstähle, NE-Metalle und Fließpress-, Sinter-, sowie Schmiederohlinge.

Werkzeugverwaltung
2014 startete die Geschäftsbeziehung mit dem Werkzeuglieferanten mit fünfmonatigen, intensiven Tests zu einem neuen Stechsystem, das heute noch im Einsatz ist. Bild: Arno

Folgeprojekt Werkzeugverwaltung

Die Stechwerkzeuge waren der Start einer vertrauensvollen Geschäftsbeziehung und so wendete sich SFB 2017 an seinen Werkzeuglieferanten, als das Unternehmen die Werkzeugausgabe und -verwaltung moderner und platzsparender gestalten wollte. Denn der Bedarf an Werkzeugverwaltung war hoch bei den mehr als 200 Maschinen im Fertigungsverbund der SFB Group, wobei die Produktion in drei Schichten an sechs Wochentagen läuft.

Für ein Pilotprojekt hat der Präzisionsteilehersteller noch im selben Jahr einen Store-Manager Pro Master plus ein Erweiterungsmodul sowie einen Store-Manager Duo Master samt Workstation Master von Arno erhalten. Einkaufsleiter Ralf Wessel kommentiert: „Wir wollten uns zunächst im praktischen Betrieb von der Leistungs- und Zuverlässigkeit der Systeme überzeugen.“ Und dies gelang schnell: „Wir haben mit den Store-Managern von Anfang an mehr Platz in der Halle, mehr Stauraum für die Werkzeuge und mehr Zeit für die Produktion“, wie Wessel weiter ausführt.

Das Karussellsystem des Store-Managers Pro enthält je nach Konfiguration der Einer-, Zweier, Dreier- oder Vierer-Fächer bis zu 2160 Plätze für eine kontrollierte Einzelentnahme mit Rücklagermöglichkeit. Die Software verwaltet dabei das Entnehmen und Zurückbringen zuverlässig und kümmert sich auch um den Bestand. Außerdem bereitet sie die Wiederbeschaffung vor.

Werkzeugverwaltung
SFB liefert komplexe Präzisionsteile und Ventile für die Fluidtechnik. Bild: SFB Group

Werkzeuge rund um die Uhr verfügbar

Heute sind die Werkzeuge bei SFB und amo-tec rund um die Uhr verfügbar. Vorbei die Zeiten, als Werkzeuge am Ende des Tages umständlich gezählt und in Excel-Tabellen eingetragen werden mussten. Das erfasst die Software für die Werkzeugverwaltung nun automatisch, vollständig und lückenlos. Fehlbestände gibt es praktisch nicht mehr, denn jedes Werkzeug ist eindeutig einer Person und einem Auftrag zugeordnet. Das vereinfacht die Rückverfolgung, schafft Verbindlichkeit und steigert das Verantwortungsbewusstsein der einzelnen Mitarbeiter für das entnommene Werkzeug.

Bereits 2019 und 2020 finden drei weitere Store-Master Pro, ein Master und zwei Erweiterungen – den Weg ins Allgäu. Schon ein weiteres Jahr später kommen ein Modell Pro Master, zwei Erweiterungen und ein Erweiterungsmodul eines Store-Manager Start zum Einsatz. So werden die Werkzeuge für die mehr als 200 Maschinen für jeden Auftrag anhand eines Einstellblatts vorgerichtet. Auf einem Wagen kommen sie auftragsbezogen an die Maschinen.

Verwechslungen bei der Werkzeugwahl gibt es dank der intelligenten Werkzeugverwaltung praktisch keine mehr. Entsprechend des eingescannten Codes auf dem Auftragsdatenblatt findet der Store-Manager das richtige Werkzeug und gibt das entsprechende Fach mit einem Lichtsignal und der geöffneten Klappe zur Entnahme frei. Ebenso findet das System bei der Rückgabe ein passendes leeres Schrankfach.

Werkzeugverwaltung auch für Dritt-Werkzeuge

Dabei verwalten die Toolmanagementsysteme nicht nur die Ein- und Abstechwerkzeuge von Arno Werkzeuge. Die Store-Manager sind integrationsfähig und verwalten auch Werkzeuge anderer Hersteller sicher und zuverlässig. Das überzeugt Anwender regelmäßig, denn sie geraten nicht in Systemabhängigkeiten sondern können sich im Sinne der Produktivität stets für das geeignetste Werkzeug entscheiden.

Der Autor Simon Lang ist Produktmanager Werkzeugverwaltungssysteme bei Arno Werkzeuge, Autor Peter Jehle ist Werkzeugmacher und technischer Berater bei Arno Werkzeuge.

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