08.06.2023 – Kategorie: Automatisierung & Robotik, Digitalisierung, Fertigung, Maschinenbau, Produktionsprozesse
Umati verknüpft Alt und Neu bei Brownfield Hackathon
Alte Maschinen mit neuen Systemen verknüpfen – aber wie? Genau diese Frage nahm Umati, die Konnektivitätsinitiative des Maschinen- und Anlagenbaus, in Zusammenarbeit mit der international tätigen United Grinding Group zum Anlass für einen Hackathon. Insgesamt 17 Unternehmen nahmen mit 30 Digitalisierungsexpertinnen und -experten an der Netzwerkveranstaltung in Steffisburg, Schweiz, teil. Dabei stand die gemeinsame Arbeit am Datenaustausch mit bestehenden Maschinen- und Softwaresystemen, dem so genannten Brownfield, im Vordergrund.
Dr. Alexander Broos, Leiter Forschung und Technik im Verein Deutscher Werkzeugmaschinen (VDW) und Projektleiter von Umati, freut sich über die gelungene Fortsetzung: „Wir konnten an den erfolgreichen Auftakt 2022 anknüpfen und durften auch zahlreiche neue Gesichter unter den Teilnehmenden begrüßen. Im Zuge des Hackathons ist die Umati Community um drei weitere Partner gewachsen. Das zeigt uns: Die Arbeit an der intelligenten Vernetzung von Maschinen ist noch längst nicht abgeschlossen. Immer mehr Expertinnen und Experten erkennen, wie notwendig es ist, über Unternehmensgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, und welche Chancen Umati bietet, das gemeinsame Ziel zu erreichen.“
Das sieht auch Softwarearchitekt Timo Barth vom teilnehmenden Softwaredienstleister und -anbieter Codewerk so: „Es war für uns ein nützliches Event. Durch die großartige Organisation konnten wir uns in viele Themen rund um Umati einarbeiten. Mit den zahlreichen Expertinnen und Experten konnte man sich außerdem hervorragend austauschen und voneinander lernen.“
In insgesamt fünf Teams haben die Teilnehmenden die Umsetzung von OPC UA for Machine Tools bei der Anbindung von älteren Bestandsmaschinen erprobt. Dabei wurden sie von United Grinding Group, Grob-Werke und Wago mit Komponenten zur Nachrüstung unterstützt. „Es war für mich sehr interessant, Umati näher kennen zulernen und zu verstehen, was dahintersteckt. Die Herausforderung bleibt, die Brücke zwischen Kunde und Maschine zu schlagen. Damit wird die Nutzung von Daten möglichst einfach.“ Das sagte Urs Stäheli, Director Softwareentwicklung beim Schleifmaschinenhersteller Kellenberger, im Rahmen des Events.
Beitrag zur Weiterentwicklung von OPC UA-Spezifikationen
Darüber hinaus konnte eine der Gruppen schon vorab die in Kürze verfügbare OPC UA for Power Comsumption Management Companion Specification in Anwendung für Werkzeugmaschinen ausprobieren. Dadurch wurden wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die in die Standardisierung zurückfließen. Das gilt auch für Bastian Schmick, Experte für Konnektivität bei ifm electronic. „Es hat sich absolut gelohnt, dabei zu sein. Wir konnten unsere OPC UA-Expertise vertiefen und das Umati-Ökosystem besser verstehen. Für uns gilt es nun, die vielen Eindrücke aufzuarbeiten.“
Aus Feld- und Praxiserfahrungen einen Beitrag zur Weiterentwicklung von OPC UA-Spezifikationen zu leisten und auch die schnelle Umsetzung zu unterstützen, gehört zu den Kernaufgaben von Umati. In diesem Sinne vereinigen sich bereits zehn Teilbranchen des Maschinen- und Anlagenbaus mit ihren spezifischen OPC UA Companion Specifications in Umati.
Sowohl Veranstalter als auch Teilnehmende waren mit dem Ergebnis des Hackathons sehr zufrieden. „Das Miteinander aller Teilnehmer hat mich begeistert. Es war eine geniale Mischung aus aktivem Tun, technischem Austausch und Spaß. Die Resultate der einzelnen Arbeitsgruppen machten deutlich, dass auch Bestandsmaschinen dank Umati standardisierte Daten liefern können. Einmal mehr wurde die Theorie durch Praxis bestätigt.“ So fasst Christian Josi, Head of Digital Engineering & Digital Solutions bei United Grindig, den Hackathon zusammen. Um die Entwicklungen weiter voranzutreiben und die Branche zu vernetzen, wird Umati die Veranstaltungsreihe auch künftig fortsetzen. Die nächste Veranstaltung ist im Umfeld der EMO Hannover im September 2023 geplant.
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