26.10.2022 – Kategorie: Fertigungs-IT

Terminmanagement: So lassen sich Produktionsstillstände vermeiden

TerminmanagementQuelle: Trek

Die Siemens-Lösung Opcenter APS hilft Trek Bicycle, Produktionsstillstand zu vermeiden und die Liefertreue zu verbessern. Der Fahrradhersteller kann so die Komponenten für seine Custom Bikes priorisieren und auf effiziente Art und Weise zusammenbauen lassen.

Terminmanagement in Perfektion: Die Anfänge der Trek Bicycle Corporation gehen zurück auf einen kleinen roten Schuppen im ländlichen Waterloo (Wisconsin, USA) im Jahr 1976. Im ersten Jahr arbeiteten dort fünf Schweißer, die knapp über 900 Stahlrahmen von Tourenrädern für die ersten Kunden der Firma herstellten. Heute beschäftigt das Unternehmen Tausende Mitarbeiter in Trek Stores, Testanlagen und Büros in aller Welt. Seit diesen ersten Tagen hat sich viel verändert, nur eines nicht: Trek hielt stets an seinen Gründungsprinzipien fest: großartige Produkte zu bauen und die Welt besser und erfahrbarer zu machen.

Heutzutage residiert der Fahrradhersteller in einem Forschungs- und Entwicklungscenter anderthalb Kilometer vom roten Schuppen entfernt. Hier entwickelt und fertigt das Unternehmen Fahrräder und Bekleidung für Radfahrer in aller Welt, von Anfängern bis hin zu den Profis der Trek-Rennteams, die bei den weltgrößten Events wie der Tour de France fahren.

Mit Project One zum Wunsch-Bike

Mit seinem Project One gibt Trek seinen Kunden die Möglichkeit, sich ihren Traum vom Alltagsrad, Mountain- oder E-Bike zu erfüllen und dabei viele Details selbst festzulegen. Was sich ein Kunde vorstellt, kann Trek in seiner Project-One-Lackiererei wahr werden lassen. Project-One-Kunden können sich für eine eigens für sie zusammengestellte Kombination aus Lackfarben, Farbschemata und -elementen entscheiden, oder aber sie denken sich etwas Wildes für ihr höchstpersönliches und unverwechselbares Bike aus.

Gefertigt und lackiert werden die Project-One-Bikes in der Zentrale in Waterloo und in der Fertigung in Hartmannsdorf, Deutschland. Trek produziert in Waterloo zudem High-End-Carbon-Laufräder für die Custom Bikes.

Der Fahrradproduzent hat die Custom-Bike-Produktion so optimiert, dass der Kunde sein Bike einfach und schnell bekommt, und dabei alles getan, die Vorlaufzeiten zu verkürzen. Das war eine schwierige Aufgabe in Zeiten der Teileverknappung. Dank der Opcenter-Software, die Teil des Xcelerator-Portfolios von Siemens Digital Industries Software ist, war es Trek möglich, das große Ganze im Zusammenhang zu sehen, die Komponenten für Custom Bikes zu priorisieren und die Teile so zuzuordnen, dass sie sich auf die effizienteste Art und Weise zusammenbauen lassen.

„Dank Opcenter APS können wir im Vorfeld sicherstellen, dass die benötigten Teile verfügbar sind. So bauen wir doppelt so viele Bikes als das früher der Fall war“, betont Eric Schultz, Chefdisponent bei Trek.

Terminmanagement
Bei Project One entwirft der Trek-Kunde sein Traum-Bike auf dem Bildschirm und gibt die Bestellung im Bike Shop in seiner Nähe ab. Unter anderem kann er sich für eine eigens für ihn zusammengestellte Kombination aus Lackfarben, Farbschemata und Elementen entscheiden. Bild: Trek

Digitaler Wandel unterstützt Sonderanfertigungen

Das Project-One-Programm von Trek ist ein Kundenauftragsgeschäft, das sich durch große Vielfalt und niedrige Stückzahlen auszeichnet. Der wachsende Einsatz digitaler Werkzeuge sorgt für die beste Erfahrung für Kunden und Partner. Wenn ein Kunde einen Auftrag erteilt, wird je nach Teileverfügbarkeit und Fertigungskapazitäten ein Produktionsdatum generiert. Trek prognostiziert die zu beschaffenden Komponenten aufgrund der angenommenen Präferenzen des Kunden, statt die Komponenten für eine feste Produktionsmenge je nach Modell einzukaufen.

Bei Project One entwirft der Kunde sein Traum-Bike auf dem Bildschirm und gibt die Bestellung im Bike-Shop in seiner Nähe ab. Er erfährt eine geschätzte Lieferzeit und bekommt E-Mail- und Foto-Mitteilungen während der Produktion und Lackierung, bis er schließlich sein eigenes, in die Realität umgesetztes Konzept in Empfang nehmen kann.

„Früher haben wir mit SQL-Reports und standardmäßigen Features in unserem ERP-System gearbeitet. Das lief auch gut im kleinen Umfang, aber im größeren Maßstab war es einfach nicht haltbar“, sagt Mike Lodl, Direktor Globale Fertigung bei Trek. „Angesichts des anhaltend wachsenden Geschäfts wussten wir, dass der derzeitige Prozess nicht nachhaltig sein würde, ohne immer mehr Disponenten beschäftigen zu müssen.“

Terminmanagement: Optimierte Vorlaufzeiten

Mit Opcenter APS kann Trek bei Project One Informationen in Echtzeit erheben, diese mit Verfügbarkeitsdaten abgleichen und Kapazitäten verknüpfen und so ein Fahrrad in kürzester Zeit an seine Kunden und Händler ausliefern. Dieser Ablauf gestaltet sich transparent und komfortabel. „Der dynamische Kalender in Opcenter hilft uns dabei, die Vorlaufzeiten für unsere Kunden zu optimieren“, sagt Schultz.

Vor der Pandemie stand Trek vor normalen Lieferketten- und Bestandsproblemen im Terminmanagement wie Verzögerungen, fehlerhaftem Material sowie Naturkatastrophen, die sich auf die Lieferungen oder verschiedene andere Logistikthemen auswirkten. Wenn sich eine Schlüsselkomponente verzögerte, musste der Bike-Produzent Hunderte oder Tausende von Arbeitsaufträgen und Verkaufsauftragsdaten manuell verschieben. Die Fertigungsplaner mussten Tätigkeiten finden, um den Zeitplan wieder zu füllen und die Anlage am Laufen zu halten. „Das war ein unglaublich zeitaufwändiger manueller Vorgang“, sagt Schultz. „Es gab Tage, an denen ich Stunden damit zugebracht habe, Daten manuell einzugeben. Heute kann ich dank Opcenter APS meine Zeit dafür nutzen, Analysen zu erstellen oder neue Wege zur Optimierung unseres Geschäftes zu finden. Die Siemens-Software setzt Stunden meiner Arbeitszeit frei, in denen ich mich auf höherwertige Tätigkeiten konzentrieren kann.“

Nachhaltigkeit sichern

Das Unternehmen untersuchte mehrere Software-Lösungen, entschied sich aber letzten Endes für die Opcenter APS. Schultz dazu: „Als wir den geplanten Arbeitsumfang definierten, fällte Siemens die Entscheidung für den bevorzugten Partner Snic, der für andere Kunden ähnliche Lösungen mit Opcenter implementiert hatte. Wir haben sogar mit anderen Anwendern gesprochen, die uns bestätigten, dass sie Opcenter APS genauso einsetzen, wie wir das tun wollten. Die Kombination aus der Software und der Expertise von Snic war einmalig. Das Team verstand unsere Herausforderungen im Terminmanagement und hat mit uns zusammen die kundenspezifische Logiklösung für unser Geschäft entwickelt. Opcenter APS brillierte mit seinen fertig konfektionierten Optionen und Funktionalitäten. Uns gefiel auch, dass die Siemens-Lösung in der Industrie schon für andere Produkte eingesetzt wurde als für die, die wir bewerteten.“

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Trek entwirft und fertigt hochwertige Bikes, die das Unternehmen über unabhängige Fachgeschäfte weltweit vertreibt. Bild: Trek

Automatisierung beim Terminmanagement durch Opcenter APS

Opcenter APS hat viel Arbeit automatisiert: „Unser Planungsteam hätte Stunden mit der Aktualisierung von Abertausenden von Arbeitsauftrags- und Auftragsdaten zubringen müssen, wenn sie auf ein Lieferproblem gestoßen wären, das wir nicht lösen konnten. Die Software befreite das Planungsteam von diesem Zeitaufwand für Tausende von Datenänderungen, den das Team besser für mehr Analysen nutzen konnte. Mit derselben Teamstärke können wir jetzt mehr als doppelt so viel Arbeit erledigen wie vorher. Wir haben zahllose Produk­tionsstillstände vermeiden und so sicherstellen können, dass die Mitarbeitenden weiterhin in der Fertigung erwerbstätig bleiben“, resümiert Eric Schultz.

Mike Lodle ergänzt: „Dass Trek-Kunden ihr Traum-Bike dank optimiertem Terminmanagement Monate vor dem eigentlichen Termin bekommen konnten, hat das Kauferlebnis für sie zu einer herausragenden Erfahrung gemacht.“

Die Autorin Claudia Lanzinger ist Lead Media Communications EMEA bei Siemens Digital Industries Software.

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