Studie: PLM der Zukunft mit den Mitteln von gestern?
Die Studie „Future PLM“ zeigt: Sieben von zehn Unternehmen sind nur unzureichend auf die steigende Produkt- und Produktionskomplexität vorbereitet. Die digitale Optimierung der Wertschöpfung ist jedoch in Planung.
Die Studie „Future PLM“ zeigt: Sieben von zehn Unternehmen sind nur unzureichend auf die steigende Produkt- und Produktionskomplexität vorbereitet. Die digitale Optimierung der Wertschöpfung ist jedoch in Planung.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, den kompletten Lebenszyklus eines Produktes auf den digitalen Weg in die Zukunft zu bringen: Von der Entwicklung über die Produktion, den Betrieb und den dazugehörigen Service bis zum Recycling. Darauf sind viele Unternehmen nicht gut genug vorbereitet, wie eine gemeinsame Studie von BearingPoint, der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) und dem Steinbeis Transferzentrum für Rechnereinsatz im Maschinenbau (STZ-RIM) zeigt.
Steigende Komplexität durch Individualisierung von Produkten und Produktion
Fast 90 Prozent der befragten Unternehmen erlauben ihren Kunden zumindest teilweise eine Individualisierung eines Produktes. Dank digitaler Trends und technologischer Innovationen steigt die Nachfrage danach stetig. Das stellt Unternehmen vor große Herausforderungen im Produktmanagement und der Produktion. Laut Studie, für die 50 Experten aus dem deutschsprachigen Raum befragt wurden, sind jedoch 71 Prozent der Unternehmen nur unzureichend auf die steigende Komplexität vorbereitet. 83 Prozent haben sogar keinen durchgängig definierten Produktkonfigurationsprozess. Mehr als 80 Prozent der befragten Experten pflegen das Variantenmanagement manuell oder nur mit einfachen Tools.
Stefan Bahrenburg, Partner bei BearingPoint: „Für die zukünftigen Anforderungen benötigen Unternehmen einen digitalen Kern, in dem alle Applikationen miteinander vernetzt sind. Erst dadurch wird eine durchgängige und nachhaltige Unternehmenstransformation möglich.“
Professor Dr.-Ing. Jörg W. Fischer, Steinbeis-Transferzentrum für Rechnereinsatz im Maschinenbau (STZ-RIM): „Oft ist die Situation in Unternehmen heute derart verfahren, dass die internen Prozesse und noch vielmehr die interne Informationsarchitektur keinen Wandel hin zum digitalen Unternehmen zulassen. Das wird für viele Unternehmen über kurz oder lang die Schicksalsfrage sein und über deren Zukunftsfähigkeit entscheiden.“
Digitaler Zwilling als Wettbewerbsvorteil
Die bisherige Trennung der unterschiedlichen Produktentstehungsstationen behindert die digitale Wertschöpfung. Immerhin setzen hier rund zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Unternehmen an und planen die Optimierung der ganzheitlichen Integration. In Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern, Lieferanten sowie vor- und nachgelagerten Systemen gelingt das Product Lifecycle Management der Zukunft. Als großen Wettbewerbsvorteil sehen 78 Prozent der Studienteilnehmer den „Digital Twin“.
Stefan Bahrenburg: „Durch den Digital Twin können die Qualitätssicherung verbessert, Aufwände bei Prüfungen reduziert sowie gesetzliche Vorschriften konsequenter nachvollzogen und eingehalten werden.“
Die Studie
An der Studie zum Thema „Future PLM – Product Lifecycle Management in der digitalen Zukunft“ beteiligten sich mehr als 50 Experten aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich). Die befragten Fachexperten stammen aus der verarbeitenden und produzierenden Industrie mit einem Schwerpunkt im Maschinenbau, in der Automobilindustrie und Automatisierungs- und Prozessindustrie sowie angrenzenden Bereichen wie zum Beispiel Medizintechnik, Elektro- und Halbleiterindustrie sowie Luftfahrt und Militär.
Die Studie zum Download: https://www.bearingpoint.com/files/PLM_BearingPoint_Studie.pdf
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