10.05.2019 – Kategorie: Digitalisierung, IT
So überstehen Technikexperten den 5G-Hype
Lange schon wird der schnelle Datenfunk erwartet, Runde an Runde reiht sich derzeit im Bieterwettstreit um die 5G-Mobilfunkfrequenzen und eine ganze Branche zeigt sich angesichts der neuen Möglichkeiten geradezu euphorisch. Die nächsten zehn Jahre werden zeigen, was davon umgesetzt werden kann. Sascha Giese, Head Geek bei SolarWinds, gibt drei Tipps, wie Technikexperten den Hype um 5G gut überstehen.
Lange schon wird der schnelle Datenfunk erwartet, Runde an Runde reiht sich derzeit im Bieterwettstreit um die 5G-Mobilfunkfrequenzen und eine ganze Branche zeigt sich angesichts der neuen Möglichkeiten geradezu euphorisch. Die nächsten zehn Jahre werden zeigen, was davon umgesetzt werden kann. Sascha Giese, Head Geek bei SolarWinds, gibt drei Tipps, wie Technikexperten den Hype um 5G gut überstehen.
Die Welt wird sich mit dem 5G-Standard nicht auf einen Schlag ändern. Der normale Smartphone-User wird beim Streamen zunächst keinen großen Unterschied feststellen. Erst im Laufe der Zeit wird er merken, dass er es mit deutlich weniger Aussetzern und Verzögerungen bei der Übertragung zu tun hat. Zuvor aber steht der Infrastrukturausbau inklusive neuer Masten an. Denn was in der aktuellen Diskussion oft vernachlässigt wird: Viele Unternehmen fordern 5G-Bereitschaft, aber ohne die Infrastruktur, die sie unterstützt, bleibt uns die gleiche Bandbreitengeschwindigkeit wie bisher.
5G ergänzen WLAN-Anwendungen
Unternehmen könnten die Vorteile früher nutzen, beispielsweise indem sie 5G als Ergänzung für WLAN-Anwendungen verwenden. So können sie schnelle kabellose Datenübertragungen in Fabriken ermöglichen, wie sie für Augmented Reality, IoT und Robotik nötig sein werden. Um das zu realisieren, geht es zunächst darum, sich mit der neuen Mobilfunk-Technologie vertraut zu machen. Mit folgenden drei wichtigen Tipps kommen Technikexperten gut durch die Hype-Phase und können die Grundlage schaffen können, um 5G bald für neuartige Lösungen zu nutzen:
Tipp 1: Bereit sein ist alles
Es gibt mittlerweile genug 5G-Praxisbeispiele, auf deren Basis sich Unternehmen orientieren können, was der neue Standard für ihr Geschäft bringen kann, auch wenn er intern noch nicht zur Verfügung steht. Jetzt sollte man die Zeit nutzen, um sich zu informieren – im Gespräch mit Integrationspartnern, in Videos, in Blogs. Dabei werden sich erste Anwendungsfälle herauskristallisieren, die für Technik-Experten relevant sein können. Außerdem schützt Aufklärung vor Quacksalbern und falschen Heilsversprechen, wie sie in Hype-Phasen immer wieder auftauchen, und Unternehmen viel Geld kosten können.
Je mehr Technikexperten über die neuen Technologien wissen, desto leichter wird es ihnen fallen, schnell auf Anwendungen zu kommen, die ihr Geschäft tatsächlich weiterbringen. Schließlich werden sie im seltensten Fall 5G um seiner selbst willen in ihrem Unternehmen einführen, sondern wegen neuer Anwendungen wie Roboter, IoT und KI, die mit Hilfe von 5G laufen und ihr Geschäft auf eine neue Ebene heben können. Erfahrene IT-Profis wissen, dass sie dabei ganzheitlich vorgehen sollten. Also nicht auf die eine Anwendung alleine fokussiert, sondern auch mit Blick darauf, wie sie ihre Geschäftsziele mit Hilfe der neuen Möglichkeiten noch unterstützen können.
Tipp 2: Wählen Sie bewusst aus
Wenn Technik-Experten eine neue Technologie einführen, dann testen sie in der Regel verschiedene Anbieter und Systeme und entscheiden erst, nachdem sie die Gelegenheit für ausführliche Vergleiche hatten. Genau das sollten Entscheider auch tun, wenn sie 5G einführen sollen. Dies gilt vor allem, wenn sie das noch in diesem Jahr umsetzen wollen. Denn dann zählen sie zu den Early Adoptern und haben wenige Best Practices zur Verfügung, auf die sie sich stützen können.
IT-Entscheider sollten sich also eine gesunde Skepsis bei allen Angeboten bewahren, Alternativen in Betracht ziehen und die Anbieter fordern, ehe sie sich entscheiden. Gerade in der Frühphase der Verfügbarkeit neuer Technologien sind Hersteller gerne bereit, Geräte für eine Testphase zur Verfügung zu stellen, da diese damit weitere Erfahrungen aus dem tatsächlichen Produktivbetrieb sammeln können. Nutzen Sie diese Gelegenheiten.
Tipp 3: Seien Sie wachsam
Die Einführung von 5G wird ähnlich verlaufen wie bei 3G und 4G: Es wird eine Übergangszeit geben, in der wir es mit einem sehr heterogenen Gefüge an Verbindungstypen zu tun haben, also mit WLAN, 4G und 5G. Anwendungen werden daher anfangs nicht konstant hohe Leistungen liefern, es wird Asymmetrien geben, deren Ursache es schnell zu erkennen und zu beseitigen gilt. So ist zum Beispiel noch nicht abzuschätzen, wie Network Slicing bei den Anbietern implementiert wird und wie sich die Konsequenzen der Implementation auf das Unternehmen auswirken können.
Diese ersten Erfahrungen in Sachen 5G sind enorm wichtig, um schnell aus ihnen zu lernen und Kinderkrankheiten zu überwinden. Monitoring und Reporting werden damit zum Schlüssel zur Vermeidung schmerzhafter Kundenerfahrungen während der Umstellung. Dies ist umso wichtiger, da die 5G-relevanten Anwendungen gerade diejenigen sind, die das Erlebnis mit einer Marke formen. Application Performance Monitoring (APM) wird daher essentiell, um auch in der Übergangsphase für möglichst unterbrechungsfreie Erfahrungen zu sorgen.
Monitoring um neue Tools ergänzen
5G ist bei allem Hype immer noch nur eine Technologie und sollte dementsprechend mit kühlem Technikerverstand angegangen werden. Nach einer kleinen Neukalibrierung können sich Experten dabei auf die gleichen Tools verlassen, die sie bislang bei ihren Entscheidungen unterstützt haben. Auch tun Unternehmen gut daran, ihre Monitoring-Funktionen mit einigen neuen Tools zu kombinieren, wie Rückverfolgung, Echtzeit-Transaktionsdaten von Benutzern sowie aggregierte Ereignisse und Protokolle. Dadurch erhalten sie alle Metriken, die sie zur Performance ihrer 5G-Anwendungen benötigen, in einer aussagekräftigen Ansicht. 5G ist keine Zauberei, lassen Sie sich also nicht verrückt machen. (sg)
Über den Autor: Sascha Giese ist Head Geek bei SolarWinds, dem Anbieter von leistungsstarker IT-Infrastruktur-Management-Software. Er verfügt über mehr als zehn Jahre technische IT-Erfahrung, davon vier Jahre als leitender Pre-Sales-Ingenieur bei SolarWinds. In dieser Position war Giese für die Produktschulung der SolarWinds-Vertriebspartner und -Kunden verantwortlich und nahm regelmäßig am jährlichen SolarWinds Partner Summit EMEA sowie an dem Zertifizierungsprogramm SolarWinds Certified Professional teil.
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