Siemens verbessert NX9
Siemens hat die integrierte Lösung für Computer Aided Design, Manufacturing und Engineering (CAD/CAM/CAE), NX, weiterentwickelt und Verbesserungen für verschiedene Branchen wie dem Automobilbau, der Luftfahrtindustrie, dem Schiffbau, der Konsumgütersparte oder dem Maschinenbau umgesetzt. Einige Funktionen und Werkzeuge sind neu.
Werkzeuge, wie Synchronous Technology für 2D, erleichtern die Bearbeitung. Die neu eingeführte Fourth-Generation-Design-Technologie (4GD) soll die Konstruktion großer Baugruppen noch produktiver machen. Mit der NX-Applikation Realize Shape steht jetzt außerdem ein neuer Ansatz für die Freiformkonstruktion zur Verfügung. NX 9 ist über die Active-Workspace-Umgebung noch besser in das Product Lifecycle Management (PLM) eingebunden.
Synchronous – die 2D-te
Weltweit ist die Modellierung in 3D die bevorzugte Konstruktionsmethode. Allerdings sind in nahezu allen Branchen weiterhin auch 2D-Zeichnungen und Produktdaten in 2D in einer Vielzahl digitaler Formate im Einsatz, zumindest in einigen Bereichen der Produktentwicklung.
Inkompatible Datenstrukturen und uneinheitliche CAD-Technologien gestalten die Arbeit mit diesen 2D-Dateien aber üblicherweise zäh und zeitaufwändig. Synchronous Technology für 2D reichert die 2D-Daten mit intelligenten Informationen an und soll so diese Probleme lösen. Eine Umwandlung sei dabei nicht nötig, Anwender bearbeiten Multi-CAD Dateien in 2D auf diese Weise bis zu fünfmal schneller. Das ist besonders für Branchen mit besonders hohem Altbestand an 2D-Produktdaten hilfreich, wie etwa die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt oder den Maschinenbau.
Chad Jackson, Principal Analyst bei Lifecycle Insights, einem Forschungs- und Beratungshaus für PLM erklärt: „Die Software ,versteht‘ geometrische Zusammenhänge innerhalb der 2D-Zeichnungen und setzt bei der Umwandlung auf Annahmen, die der Anwender kontrolliert.“
Freie Formen
NX-Realize-Shape ist neu in NX und bietet eine einzigartige Umgebung für die Konstruktion von Produkten mit komplexen Oberflächen. Die Lösung kombiniert verschiedene Werkzeuge zu einer umfassenden CAD/CAM/CAE-Software. Dadurch fallen zahlreiche Schritte weg, die beim Einsatz separater Anwendungen nötig sind. Im Ergebnis können Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie, aber auch aus der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik und dem Schiffbau ihre Produktentwicklung deutlich verkürzen.
Große Baugruppen im Griff
Unter dem Begriff 4GD führt Siemens neue Methoden für die Konstruktion großer Baugruppen (Design in Context) ein. Damit sollen sich komplexe Produkte mit Millionen von Bauteilen schneller konstruieren lassen.
NX 9 ist darüber hinaus in den Active Workspace 2.0 eingebunden, die Schnittstelle zu Siemens Teamcenter. Die Software führt relevante Informationen zu Bauteilen, Aufgaben, Arbeitsabläufen, Anforderungen und Spezifikationen zusammen – selbst dann, wenn diese auf verschiedene externe Datenquellen verteilt sind.
Simulieren in NX
NX CAE enthält neue CAE-Werkzeuge für Temperatursimulationen an Flugzeugmotoren. Damit lassen sich komplexe Randbedingungen um bis zu 75 Prozent schneller erstellen. Ein paralleler Temperatur-Solver verbessert die Leistungsfähigkeit bei großen Modellen. Der FEM-Solver NX Nastran wurde ebenfalls verbessert. Simulationen von Geräusch, Vibration und Schwingungen (Noise, Vibration and Harshness – NVH) sind jetzt schneller.
Fertig für die Fertigung
Auch für die Fertigung hat Siemens Funktionen nachgelegt, die die Programmierung in den Bereichen CAM und CMM (Coordinate Measuring Machines) verbessern sollen. Mit einer Funktion für die Programmierung mehrerer Bauteile können Programmierer Verarbeitungsschritte bei einer beliebigen Anzahl ähnlicher Bauteile in einer Anordnung wiederverwenden. So soll sich eine Anordnung mit sechs identischen Bauteilen bis zu viermal schneller programmieren lassen.
Die neue Funktion MRL Connect verbindet NX CAM direkt mit der Manufacturing Resource Library (MRL) in Teamcenter. Dadurch können Programmierer einfach auf Bibliotheken mit Werkzeugen Halterungen und Vorrichtungen zugreifen.
Die Möglichkeiten für die CMM-Programmierung wurden ebenfalls erweitert und unterstützen jetzt neben massiven Bauteilen auch solche aus Blech. Damit steht Herstellern aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, High-Tech-Elektronik sowie Automobilbau eine hochautomatisierte Lösung bereit, um Prüfprogramme zu erstellen.
Teilen Sie die Meldung „Siemens verbessert NX9“ mit Ihren Kontakten: