15.09.2021 – Kategorie: Digitalisierung
MES schaltet Fog-Computing vor die Cloud
„Fog Computing“ ebnet den Weg zur Vision „Cloud Computing“ und seinem Software-as-a-Service-Konzept für den Shopfloor. Proxia hat ihr MES-Software Portfolio bereits zukunftsfähig darauf ausgerichtet.
Der Nebel um Cloud Computing lichtet sich. Zwar ist nahezu in jedem größeren Fertigungsunternehmen Cloud Computing als strategisches IT-Ziel gesetzt, doch ist oftmals unklar, wie sich ein entsprechendes Software-as-a-Service-Konzept über Business Cases in der Praxis tatsächlich erreichen lässt. Als einen ersten praktikablen Schritt hat nun Proxia Software aus Ebersberg bei München mit einem sogenannten „Fog Computing Layer“ ihre MES-Funktionen gekapselt, um den Weg zu Cloud Computing in wirtschaftlich attraktiven Etappen zu unterteilen.
Der aus dem Begriff Fog (Nebel) abgeleitete Terminus „Fog Computing“, oder auch „Local Cloud“ genannt, umfasst eine Netzwerkstruktur (Fog Layer), bei der durch Endgeräte (Edge Devices) generierte Daten nicht direkt in die Cloud zu Verarbeitung geladen, sondern zunächst dezentral vorverarbeitet werden. Auf diese Weise werden die Datenströme, etwa von den SPS-Steuerungen der Bearbeitungszentren, ressourcenschonend an Ort und Stelle analysiert und nur relevante Datenextrakte in die Cloud gesendet. Zum Hintergrund: Oftmals steht nicht die Bandbreite zur Verfügung oder aber die Verbindung ist kurzfristig unterbrochen, sodass es nicht möglich ist, große Mengen an Daten prozesssicher an ein externes Rechenzentrum (Cloud) zu senden. Ein „Fog Layer“ jedoch verhindert dies, indem er als Puffer fungiert. Alle MES-Funktionen werden hierzu entsprechend gekapselt.
Höchste Datensicherheit und geringe Latenzzeiten
Die Grundidee des „Fog Layer“ ist, Daten zunächst zu verdichten und sie erst dann in die Cloud zu schicken. Das hat eine Reihe von Vorteilen: Es werden nicht nur lange Latenzzeiten vermieden, sondern auch Kosten gespart. Denn die meisten Geschäftsmodelle rund um Cloud Computing sehen Erlösmodelle auf Basis von Transaktionen vor – nicht die Datenverarbeitung geht ins Geld, sondern das Hin- und Her-Transferieren der Daten. Große Mengen an unverarbeiteten Rohdaten in die Cloud zu schicken, ist also ein kostspieliges Unterfangen. Außerdem spielt das Thema Datensicherheit eine entscheidende Rolle: Die Daten müssen verschlüsselt werden, weil sie gerade beim Transfer in die Cloud Hackerangriffen ausgesetzt sind. Das Fog-Computing-Konzept berücksichtigt diesen Aspekt, denn die Metadaten sind im MES im „Fog Layer“ angesiedelt und damit von den Rohdaten getrennt. Diese Trennung dient den wichtigen Data-Security-Vorgaben von Produktionsunternehmen. Die von Computerkriminellen besonders begehrten Metadaten sind bei Proxia MES besonders geschützt abgelegt und dem unerlaubten Zugriff von außen entzogen.
Fog Computing als zukunftssichere Basis für die Cloud
Nach Ansicht von Marcus Niebecker, Produktmanager bei Proxia, ist der Weg zu Software-as-a-Service im Sinne von Cloud Computing klar vorgezeichnet: „Im ersten Schritt müssen die verdichteten Daten in die Cloud transferiert werden, bevor Applikationen wie Analyse-Tools in der Cloud ans Werk gehen. Es macht keinen Sinn, Cloud-Applikationen zu erschaffen, die sich lokaler Daten bedienen, das wäre viel zu kostspielig. Auf der anderen Seite kann gerade dann die Cloud ihre Stärke ausspielen, wenn von verschiedenen Standorten aus auf ausgewertete Daten zugegriffen werden soll. Mit dem Fog-Layer-Konzept führen wir unsere Anwendungsunternehmen Schritt für Schritt und im Fokus der Datensicherheit in die Cloud-MES-Welt.“
Lesen Sie auch: APS-Software: Für ein optimales Zusammenspiel von Einkauf, Produktion & Vertrieb
Teilen Sie die Meldung „MES schaltet Fog-Computing vor die Cloud“ mit Ihren Kontakten: