Industrie 4.0: Lust auf ein paar Praxisbeispiele?

Quelle: Ipopba/AdobeStock

Der Verein „SEF Smart Electronic Factory“ hat sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen – insbesondere aus dem Mittelstand – mit praxistauglichen und rentablen Lösungen und Konzepten für die Industrie 4.0 zu unterstützen. Mitglieder der Initiative zeigen auf der Hannover Messe (Halle 4, Stand F23), wie das funktionieren kann.

Bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten ist es essenziell, den Nutzen in den Vordergrund zu stellen. Dabei gilt es, sowohl den Return On Invest (ROI) als auch Effizienz- und Energievorteile im Blick zu haben. „Die Digitalisierung wird die Produktionswelt weiter signifikant verändern. Die Mitglieder unseres Industrie 4.0-Vereins haben es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen mit Lösungen zu unterstützen, die kein zusätzliches Know-how im Bereich Digitalisierung erfordern, sondern Entlastung schaffen und Hürden abbauen. Es geht nicht mehr darum, ob Industrie 4.0 umgesetzt wird, sondern wie. Und dies möchten wir mit sechs Mitgliedern auf der Hannover Messe demonstrieren“, erklärt Maria Christina Bienek, Geschäftsführerin des SEF Smart Electronic Factory e.V.

Industrie 4.0: KI-Techniken und Bilderfassung für die Bestückung

Eine der Umgebungen für die Industrie 4.0-Forschungs- und Entwicklungsplattformen des Vereins bietet die Elektronikfabrik Limtronik, die auch auf dem Messestand vertreten ist. Das Unternehmen setzt auf eine digitalisierte Produktion. Neben Prozessoptimierung legt es bei den Digitalisierungsmaßnahmen einen Schwerpunkt auf Datenerhebung, -sortierung und -analyse sowie die Weiterverarbeitung für wertschöpfende Geschäftsmodelle. Dazu entwickelt Limtronik derzeit einen Use Case, der mit KI-Techniken und Bilderfassung in der Bestückung arbeitet. Ein Ziel ist es, Rückschlüsse auf die Qualität von Leiterplatten zu ziehen.

Die Fertigung der Zukunft: wandelbar, vernetzt, energieeffizient

Das SEF-Mitglied Bosch Rexroth nimmt die Messebesucher mit in die „Factory of the Future“. Aus Sicht des Spezialisten für Antriebs- und Steuerungstechnik ist die Fabrik der Zukunft hochgradig verwandlungsfähig. Nur die Wände, der Boden und die Decke haben ihren festen Platz – alles andere ist mobil. Die Montagelinien sind modular aufgebaut und die Maschinen können sich je nach Bedarf zu neuen Linien umformieren. Alles ist drahtlos miteinander verbunden und kommuniziert über 5G. Diese Vision setzt Bosch Rexroth in seiner Modellfabrik in Ulm visuell um und gewährt auf der Messe Einblicke in die dort eingesetzten Technologien und Lösungen.

OT mit der IT verbinden

Auf welche Weise sich effizient der Digitalisierungsgrad in der Fabrik erhöhen lässt, das zeigt die German Edge Cloud (GEC) mit ihrem neuen ONCI-TE Digital Production System. Mit dem System können Unternehmen die OT mit der IT verbinden sowie Daten aus vernetzten Produktionsumgebungen verfügbar machen, daraus wertvolle Erkenntnisse gewinnen, Optimierungspotenziale heben und Nutzen schaffen. In Zusammenarbeit mit SupplyOn, Experte für die Digitalisierung der Supply Chain und Anbieter eines globalen Business-Netzwerks für die Fertigungsindustrie, präsentiert die GEC auf der Messe einen durchgängigen Datenaustausch für alle Teilnehmer der automobilen Wertschöpfungskette. Die GEC und SupplyOn eröffnen auf Basis des Oncite Digital Production System modernes Datenmanagement und Datensouveränität. An diesem Use Case ist auch die Scheer PAS mit ihrer Application Composition Platform beteiligt. Diese ermöglicht es Kunden aus der industriellen Fertigung, mittels Low Code schnell und einfach Prozesse zu automatisieren und IoT-Daten auf einer Plattform zu integrieren, um Industrie 4.0-Szenarien erfolgreich umzusetzen.

Beispiel Energie- und Shopfloor-Management

Welche Rolle Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der modernen Fabrik spielen, das demonstriert das SEF-Mitglied GFT Integrated Systems. Das Unternehmen bietet Lösungen zum Energie- und Shopfloor-Management sowie Green Technology. Dabei kommt unter anderem die aktuelle Version der Cloud-fähigen IIoT- und Digital Twin-Plattform Sphinx open online zum Einsatz. Mit ihr lassen sich Optimierungspotenziale sowohl für die Produktion als auch im Energiemanagement identifizieren und ausschöpfen. Homogene Integration von Machine Learning „AI-in-the-loop“ auf Basis von Digital Twins sowie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und neuen Geschäftsmodellen werden so realisiert. Die Experten des Unternehmens zeigen unter anderem Cloud Use Cases für digitales Shopfloor-Management und die Möglichkeiten eines Energiemanagements zur Reduktion von Lastspitzen, CO2 sowie den damit verbundenen Kosten in der Produktion.

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