08.09.2021 – Kategorie: Automatisierung & Robotik
European Green Deal erfordert entschiedenes Handeln nicht nur zur IAA
Was hat die vernetzte Produktion mit dem European Green Deal zu tun und wie schifft die Autobranche aus der Krise? Dieser Kommentar klärt auf.
Während sich die deutschen Hersteller aufgrund ihres herausragenden Rufes jahrelang vorrangig an herkömmlichen Technologien orientierten, nutzten Start-ups und neue Anbieter die Lücke, um Innovationen zu perpetuieren. Dominique Schneider erklärt, warum eine vernetzte Produktion essentiell ist, um alle aktuellen Herausforderung wie den European Green Deal zu stemmen.
Ein Kommentar von Dominique Scheider, Industry Strategy Marketing Manager Transportation bei Rockwell Automation.
Die Neuerungen auf der IAA stellen einerseits ein Feuerwerk der Innovationskraft dar. Andererseits sehen sich die Hersteller durch massive Umbrüche und eine harsche Konkurrenzsituation vor einer Vielzahl an Herausforderungen, die nur gemeinsam mit Technologie-Anbietern bewältigt werden können.
Selbstverständlich kann man nicht behaupten, dass die derzeitige Lage der deutschen und internationalen Automobilbranche gänzlich selbstverschuldet ist. Die Wahrheit ist aber auch, dass rechtliche Rahmenbedingungen wie der European Green Deal und Investitionsunsicherheiten ein entschiedenes Handeln für die Zukunft erfordern.
Der internationale Markt wird rauer und der European Green Deal setzt Leitplanken
Der internationale Markt wird dabei immer rauer. Mit der fortschreitenden Konzentration auf Elektromobilität geraten die europäischen Hersteller zunehmend unter Druck. Das zeigt sich auch in den immer stärker wachsenden Marktanteilen asiatischer Herausforderer auf dem europäischen Markt. Gleichzeitig besteht für Zulieferer und Hersteller die Schwierigkeit, dass heutige Investitionen in die Batterieproduktion durch neue, noch nicht verfügbare Technologien bereits in einigen Jahren obsolet werden könnten. Werden diese Umstände mit den künftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen des European Green Deal kombiniert, wird klar, dass die europäischen und deutschen Hersteller dringend eine vorwärtsgewandte Strategie verfolgen müssen, um künftig mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Der Wille zur Innovation ist vorhanden nicht nur dank European Green Deal
Garantiert wird die diesjährige IAA aufzeigen, dass die deutschen Hersteller und Zulieferer die Herausforderung annehmen. Der Wille zur Innovation ist da und auch die Zeichen der Zeit wurden von den meisten Verantwortlichen erkannt. Darüber hinaus muss allen Entscheidern in der Branche klar sein, dass traditionelle Wege nicht in die Zukunft führen können und man nur gemeinsam gegen die internationale Konkurrenz bestehen und gleichzeitig allen rechtlichen Herausforderungen entsprechen kann. Neben der Zusammenarbeit wird auch die Innovationskraft eine entscheidende Rolle spielen.
Diese endet heutzutage aber nicht mehr direkt an der Pforte der Entwicklungsabteilungen. Die gesamte Automobilproduktion muss mit den modernen Mitteln von Industrie-4.0-Technologien ausgestattet sein, um widerstandsfähig und flexibel auf einen sich stetig verändernden Markt reagieren zu können. Das gilt auch für die immer zentraler werdende Batterieproduktion. Zu erwartende Entwicklungen wie Festkörperakkumulatoren müssen bereits heute in die Planung von Produktionsanlagen mit einfließen, um Investitionen nachhaltig zu gestalten. Ein zentrales Zukunftsthema neben der industrieübergreifenden Zusammenarbeit ist daher eine intelligente Fertigung.
Vernetzte Produktion ist das A und O
Nur mit einer vernetzten Produktion – von den Reifen über die Batterien bis hin zu den eigentlichen Automobilen – kann die deutsche und europäische Automobilbranche die kurzen Markteinfüh rungszeiten erreichen, die für die Verbraucherpräferenzen entscheidend sind. Eine agile Fertigung, die neue technologische Entwicklungen und entsprechende Impulse aus der Forschung und Entwicklung schnell aufnehmen kann, kann schwerwiegenden Herausforderungen trotzen und sich flexibel auf die Zukunft einstellen. Nur mit einer solchen Produktion sind deutsche und europäische Automobilproduzenten in der Lage, auch noch in fünf Jahren die herausragende Rolle auf dem internationalen Parkett zu spielen, die sie auf der diesjährigen IAA einnehmen werden.
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