30.11.2022 – Kategorie: Digitalisierung

Digitale Business-Plattform: „Unser Ziel ist es, die physische & die digitale Welt zusammenzubringen“

Digitale Business-Plattform: „Unser Ziel ist es, die physische & die digitale Welt zusammenzubringenQuelle: Siemens Digital Industries Software

Um mehr über die neu eingeführte offene Geschäftsplattform Siemens Xcelerator zu erfahren, sprachen wir mit Klaus Löckel, Vice President und Managing Director DACH bei Siemens Digital Industries Software. Im Gespräch wollten wir mehr darüber erfahren, warum Siemens diese Plattform einführt, welche Möglichkeiten sie der Industrie bietet und wie das Software-Portfolio von Siemens in dieses Bild passt.

Digital Manufacturing (DM): Herr Löckel, die Siemens AG hat vor kurzem Siemens Xcelerator angekündigt, wobei Siemens Digital Industries Software die Business-Plattform Xcelerator schon seit einigen Jahren intensiv thematisiert. Was ist jetzt neu?

Klaus Löckel: Siemens Xcelerator ist eine offene digitale Business-Plattform. Sie beschleunigt die digitale Transforma­tion und Wertschöpfung für Kunden jeder Größe in den Bereichen Industrie, Gebäude, Netze und Mobilität, indem sie diese einfacher, schneller und skalierbarer macht. Natürlich ist der Name Xcelerator für unsere Siemens Digital Industries Software Community nicht neu. Im Jahr 2019 haben wir unser Portfolio an Engineering-Software, Services und Anwendungsentwicklungsplattformen unter dem Namen Xcelerator integriert. ­Unter diesem Dach sind die umfassendsten sowie tiefgreifendsten Lösungen der Branche vereint, mit denen wir unsere Industriekunden bei der Transformation unterstützen. Als Teil seiner Transformation zu einem Technologieunternehmen wendet Siemens nun den gleichen Ansatz in allen Bereichen des Unternehmens an und erweitert Siemens Xcelerator von einem Portfolio zu einer einzigartigen digitalen Geschäftsplattform für das gesamte Unternehmen.

So wirkt sich die Einführung der neuen Xcelerator-Business-Plattform aus

Welche Unternehmen haben Xcelerator bisher eingesetzt?

In den letzten drei Jahren haben Organisationen, von Start-up-Unternehmen bis hin zu bekannten Markennamen, Xcelerator auf eine Weise genutzt, die wir uns nie hätten vorstellen können. Von der Kartierung der Ozeane mit autonomen, selbstgesteuerten Drohnen bis hin zur Erforschung der Sterne mit dem Raumflugzeug der nächsten Generation ist Xcelerator zu einer grundlegenden Innovationsplattform für Führungskräfte, Pioniere sowie echte Innovatoren auf der ganzen Welt und im Weltraum geworden. Letztes Jahr haben wir mit der Einführung von Xcelerator as a Service unsere Lösung auf die Cloud ausgeweitet. Gemeinsam mit unseren Kunden verwischt ­Xcelerator weiterhin die Grenzen zwischen den technischen Disziplinen und beschleunigt die digitale Transformation in Unternehmen.

Wie wirkt sich die Einführung der neuen Siemens Xcelerator-Plattform auf diejenigen Kunden aus, die bereits das Softwareportfolio von Xcelerator nutzen?

Xcelerator, wie es unsere Kunden kennen, wird bleiben – es repräsentiert immer noch eine breite Palette digitaler Angebote, aber nun wird dieses Angebot wesentlich umfangreicher. Zusätzlich zu dem kuratierten Portfolio aus IoT-fähiger Hardware, Software und digitaler Services von Siemens und zertifizierten Drittanbietern umfasst Siemens Xcelerator zudem ein wachsendes Ökosystem von Partnern und einen sich entwickelnden Marktplatz, der die Interaktion zwischen Siemens, unseren Kunden, Partnern und Entwicklern erleichtert.

Kombination von Informationstechnologie und Betriebstechnologie

Warum bringt Siemens diese Business-Plattform jetzt auf den Markt?

Unser Ziel ist es, die physische und die digitale Welt zusammenzubringen und die Bereiche Informationstechnologie (IT) und Betriebstechnologie (OT) zu kombinieren. Damit lassen sich die Silos zwischen Industrie, Gebäuden, Transport und Netzen aufbrechen. Wir werden auch weiterhin den umfassendsten digitalen Zwilling der Branche anbieten, aber jetzt können wir mit Lösungen aus dem gesamten Unternehmen und von unseren Partnern die reale und die digitale Welt noch enger miteinander verbinden – von der Software für die Fabriksteuerung und Automatisierung bis hin zu Edge-Computing-Geräten, von Chips bis zu Städten und allen Punkten dazwischen.

Was ist der Unterschied zwischen dem bestehenden Xcelerator-Portfolio und der Siemens Xcelerator-Plattform?

Wir unterscheiden zwischen einem ‚Portfolio‘, wie ­Siemens Digital Industries Software Xcelerator nennt, und einer ‚offenen digitalen Geschäftsplattform‘ für Siemens Xcelerator. Unser software-fokussierter Xcelerator wird weiterhin ein modulares, kuratiertes Portfolio liefern, das alle bestehenden Softwareprodukte umfasst, einschließlich As-a-Service-Lösungen. Das Portfolio wird darüber hinaus Software und IoT-fähige Hardware aus anderen Digital-Industries-Geschäftseinheiten sowie aus den Siemens-Geschäftsbereichen Smart Infrastructure und Mobility umfassen und damit den Kundenkreis über Industrieunternehmen hinaus auf Gebäude, Stromnetze und Transportwesen erweitern. Siemens Xcelerator wird nicht zuletzt ein wachsendes, leistungsfähiges Ökosystem von mehr als 4.000 zertifizierten Partnern sowie einen Marktplatz umfassen, auf dem man sich mit einer Gemeinschaft von Kunden, Partnern und Experten austauschen und einkaufen kann.

Danke Business-Plattform: Verschmelzung von Daten aus der realen Welt mit der digitalen Welt

Haben Sie Beispiele für neue Angebote, die auf der Siemens Xcelerator-Plattform verfügbar sein werden?

Im Zuge der Umsetzung dieser Vision werden wir unser Portfolio um neue Angebote erweitern. Eben haben wir unsere Pläne vorgestellt, im Rahmen von Siemens Xcelerator eine Lösung für das industrielle Internet der Dinge (IIoT) der nächsten Generation anzubieten. Industrial Operations X wird Lösungen und Anwendungen vom Sensor über das Edge bis zur Cloud, IoT-as-a-Service und Low-Code-Entwicklungsfähigkeiten sowie eine breite Palette gebrauchsfertiger Anwendungen zusammenführen. Dies ermöglicht die Verschmelzung von Daten aus der realen Welt der Automatisierung mit der digitalen Welt der Informations- und Ingenieurtechnik, angereichert durch unser umfassendes vertikales IT/OT-Integrationswissen und unsere Dienstleistungen.

Siemens Xcelerator war schon immer flexibel und modern, und diesen Ansatz werden wir auch in Zukunft beibehalten. Wir wollen die Entwicklung neuer Angebote auf Basis von Xcelerator fördern, um eine größere Anzahl von Kundenherausforderungen durch personalisierte Lösungen zu lösen.

Wie entwickelt sich die Partnerlandschaft für das Xcelerator-Ökosystem?

Wir sind uns bewusst, dass die digitale Transformation ein fortlaufendes Unterfangen ist, das ein großes Netzwerk von Partnern und Entwicklern benötigt, um erfolgreich zu sein. Einer der jüngsten Neuzugänge im offenen und wachsenden Xcelerator-Ökosystem ist Nvidia als Teil einer erweiterten Partnerschaft zwischen unseren Unternehmen. Als Teil der Bemühungen, ein industrielles Metaversum aufzubauen, werden wir die Plattformen Siemens Xcelerator und Nvidia Omniverse miteinander verbinden, um eine neue Ära KI-gestützter, fotorealistischer, physikbasierter digitaler Zwillinge einzuläuten. Damit lassen sich die Effizienz steigern und die Industrie verändern, indem sie die industrielle Automatisierung auf ein neues Niveau heben. Das erste Pilotprojekt wird eine Lösung für den BMW-Standort für Elektrofahrzeuge in Debrecen, Ungarn, sein.

Business-Plattform, Klaus Löckel
Bild: Siemens Digital Industries Software

Klaus Löckel ist Vice President und Managing Director DACH bei Siemens Digital Industries Software.

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