17.04.2020 – Kategorie: Produktionsprozesse, Unternehmen & Events
Covid-19-Restart bei Volkswagen: Optimierung auf Gesundheitsschutz
Der Restart des weltweiten Produktionsnetzwerks von Volkswagen ist schon seit einer Woche im Gang und zieht sich über einen Monat hin. Hier eine Skizze.
- Covid-19-Restart: Produktion von PKW startet in der Woche ab dem 20. April in Zwickau und Bratislava
- Ab dem 27. April sukzessiver Anlauf der übrigen Werke der Marke Volkwagen in Deutschland, Portugal, Spanien, Russland, Südafrika, sowie Nord- und Südamerika
- Volkswagen Group Components weitet nach start 6. April Fertigung schrittweise aus
Restart: Die Werke der Marke Volkswagen Pkw fahren die Produktion stufenweise wieder an. Zuerst nehmen in der Woche ab dem 20. April die Werke in Zwickau und Bratislava (Slowakei) die Fertigung auf. In der Woche ab dem 27. April beginnt der Wiederanlauf der Produktion in den deutschen Produktionsstätten sowie in Portugal, Spanien, Russland und USA. Im Laufe des Monats Mai soll dann sukzessive auch in Südafrika, Argentinien, Brasilien und Mexiko wieder produziert werden.
Covid-19-Restart gelingt mit dickem Maßnahmenkatalog
Ralf Brandstätter, COO der Marke Volkswagen sagte: „Mit den Beschlüssen der Bundes- und Landesregierungen sowie den Lockerungen von Maßnahmen in weiteren europäischen Staaten sind die Rahmenbedingungen geschaffen, die Produktion wieder schrittweise aufnehmen zu können. Darauf hat sich Volkswagen in den letzten drei Wochen intensiv vorbereitet. Neben der Erarbeitung eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs zum Gesundheitsschutz der Belegschaft, haben wir auch den Wiederaufbau unserer Lieferketten vorangetrieben.“ Für die Volkswagen Werke in Deutschland gilt damit weiter Kurzarbeit, die Zahl der Kurzarbeitenden wird aber je nach Anlauf schrittweise zurückgefahren.
Von diesen Faktoren ist die Produktionsmenge jetzt abhängig
Der Anlauf erfolgt entsprechend der derzeitigen Verfügbarkeit von Teilen, der staatlichen Auflagen in Deutschland und Europa, der Entwicklung in den Vertriebsmärkten und den sich daraus ergebenden Fahrweisen in der Produktion. Die Einhaltung der hohen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter stehen davon unabhängig immer an erster Stelle.
Andreas Tostmann, Vorstand für Produktion und Logistik der Marke Volkswagen, sagte: „Wir fahren die Produktion und Logistik gestaffelt und wohlgeordnet wieder hoch. Dabei hat die Gesundheit unserer Mitarbeiter oberste Priorität. Mit einem 100-Punkte-Plan sorgen wir für sichere Arbeitsplätze und maximalen Gesundheitsschutz. So sorgen wir mit einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein dafür, dass die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt und wieder Autos aus den Werken zu den Händlern und zu unseren Kunden gelangen.“
Der Betriebsrat ist zuversichtlich: Wiederanläufe nach Werksurlaub sind geprobte Praxis – wenn auch vieles anders ist
Bernd Osterloh, Vorsitzender des Betriebsrats, sagte: „Eine Situation wie jetzt haben wir noch nie erlebt. Ich weiß aber: Die Motivation bei den Kolleginnen und Kollegen ist riesig, endlich wieder loszulegen. Wiederanläufe gibt es nach jedem Werksurlaub, damit haben wir große Erfahrung. Jetzt mit der Pandemie müssen wir unsere Routinen dafür anpassen. Eine Antwort darauf ist unsere neue Vereinbarung zum Gesundheitsschutz.“
Er ergänzt: „Mit rund 100 Maßnahmen halten wir das Infektionsrisiko bei Volkswagen so gering wie möglich. Das setzt einen Standard in der Industrie. Aber machen wir uns nichts vor: Anfangs werden die neuen Abläufe bei den Kolleginnen und Kollegen Fragen und Bedenken auslösen. Unter diesen Umständen haben wir noch nie Fahrzeuge entwickelt, gebaut und vertrieben. Daher erwarte ich von den Führungskräften, für die nötige Vertrautheit mit den neuen Prozessen zu sorgen. Zeit für Antworten ist jetzt wichtiger als die täglichen Produktionszahlen.“
Covid-19-Restart in der Volkswagen-Produktion verläuft schrittweise: Die Komponentenwerke laufen schon
Die Volkswagen Group Components hat bereits seit dem 6. April damit begonnen, die Produktion schrittweise zunächst in ihren Werken in Braunschweig und Kassel, ab 14. April auch in Salzgitter, Chemnitz und Hannover Komponente sowie an den polnischen Standorten wieder anzufahren, um zunächst die Versorgung der Fahrzeugproduktion in China sicherzustellen.
Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen Group Components: „Der schrittweise Anlauf unserer Werke war wichtig, um die Belieferung der Übersee-Werke abzusichern. Nun gilt es, unter Einhaltung umfangreicher Schutzmaßnahmen den gesamten Produktionsverbund anzufahren und markenübergreifend alle fahrzeugproduzierenden Werke mit Komponenten zu versorgen. Für alle unsere Werke gelten dabei die gleich hohen Anforderungen an den Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Die Erfahrung aus Werk China hilft beim Restart in Europa
Beim Wiederanlauf greift das Unternehmen auch auf die Erfahrungen beim Hochlauf seiner Produktionsstätten in China zurück, wo eine Vielzahl von konsequenten Maßnahmen zum Gesundheitsschutz erfolgreich umgesetzt wurden. 32 der dortigen 33 Werke produzieren bereits wieder.
Es ist kein Fall von Covid-19 in der dortigen Belegschaft aufgetreten. Volkswagen beobachtet die durch die Corona-Pandemie hervorgerufene weltweite Lage weiterhin sehr aktiv. Der Austausch und das Vorgehen innerhalb des Volkswagen Konzerns wie etwa auch die Empfehlungen des Robert Koch Institutes sind dabei maßgeblich für das weitere Handeln.
Werkzeugverwaltung: Auch C-Artikel und Leihgeräte besser im Griff
Teilen Sie die Meldung „Covid-19-Restart bei Volkswagen: Optimierung auf Gesundheitsschutz“ mit Ihren Kontakten:
Zugehörige Themen: