15.12.2021 – Kategorie: Fertigungs-IT

Betriebsdatenerfassung: Mehr Transparenz geht nicht

Traditionsunternehmen und Münchener Nudelhersteller, Bernbacher, geht Schritte in Richtung Industrie 4.0. Wie dies auch in der Produktion mehr Transparenz und Sicherheit bringt, zeigt dieser Bericht.

Der Familienbetrieb Bernbacher wurde 1898 als Bäckerei von Josef Bernbacher im Herzen Münchens gegründet. Der Ein-Mann-Betrieb hat sich zu einem heute international agierenden Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitenden entwickelt. Bernbacher vereint Tradition mit Innovation wie einer effizienten Betriebsdatenerfassung und verarbeitet in seinen Produkten ausschließlich Rohstoffe aus Bayern.

Mehr Transparenz am neuen Standort

Bernbacher plante, eine neue Lösung zur Zeitwirtschaft, Zutrittskontrolle sowie Betriebsdatenerfassung zu implementieren. Ziel war, einen Schritt in Richtung Industrie 4.0 zu gehen und ein geregeltes Kontroll- und Prozesssystem in der Produktion zu etablieren. Zur Erfassung waren bereits Terminals des Anbieters PCS im Einsatz, der das Unternehmen auf die Software von Gfos aufmerksam machte. Dieses Softwarehaus ist Experte für Lösungen in den Bereichen Workforce Management, Security sowie Manufacturing Execution Systems (MES). Es liefert weltweit mehr als 1800 Unternehmen die Grundlage zur Digitalisierung ihrer Prozesse.

Bernbacher verfügte zu diesem Zeitpunkt über eine Zeiterfassungslösung, die abgelöst werden sollte. Allerdings gab es auch keinen Leitstand und keine Zutrittskontrolllösung. Auch eine Betriebsdatenerfassung sollte eingeführt werden.

Bernbacher entschied sich für drei Tools von Gfos: „Überzeugen konnte uns die Präsentation von Zeiterfassungs- und Materialdatenerfassungssystem sowie die Kompetenz der Gfos-Kundenberater“, kommentiert Erwin Strittmatter, IT-Leiter bei Bernbacher. Implementiert wurden das Zeiterfassungstool gfos.Workforce, die Besucherverwaltung- und Zutrittskontroll-Software gfos.Security sowie das Betriebsdatenerfassungs-Tool gfos.MES.

Go-Live nach wenigen Monaten

Nach nur zweimonatiger Planung wurde die Software bei Bernbacher mit einem Testlauf eingeführt. Die Implementierung verlief abgesehen von üblichen, kleineren Problemen störungsfrei. Wenige Monate später wurde sie abgenommen und der Go-Live abgeschlossen. „Das führte von Anfang an zu einer hohen Akzeptanz der Mitarbeitenden, die bis heute sehr positiv ist“, erklärt Strittmatter.

Betriebsdatenerfassung
Der familiengeführte Nudelhersteller Josef Bernbacher & Sohn GmbH & Co. KG mit Sitz in Hohenbrunn bei München produziert Nudeln, Pasta- und Pesto-Saucen sowie Fertiggerichte.
Bild: Bernbacher

Bei Bernbacher wird in der Verwaltung sowohl in Voll- als auch in Teilzeit gearbeitet. Produktion und Packerei arbeiten in einem Drei-Schicht-Modell und in den betriebsinternen Werkstätten sind die Arbeitszeiten versetzt, um einen größeren Zeitraum am Tag abdecken zu können. In der Logistik gibt es Tagschichten. Das neue Zeiterfassungstool übergibt die jeweiligen Daten zu SFN-Zuschlägen (Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit) nun automatisch an das Lohnabrechnungssystem Datev. Als Partner von PCS, dem Anbieter der bereits eigesetzten Erfassungslösungen, ließ sich das System von Gfos leicht an die bereits genutzten Terminals anbinden.

Betriebsdatenerfassung für die Produktion

Bei der Betriebsdatenerfassung waren vor allem die automatische Zuteilung von Fertigungsaufträgen sowie die Anbindung unterschiedlicher Schnittstellen und Systeme von zentraler Bedeutung für Bernbacher. Unter anderem sollte das Rohstofflager, sprich, die Rohstoffsteuerung, die Halbfertigwaren-Silos, die LKW-Waage und die Palettieranlage angebunden werden.

Heute werden mit gfos.MES Kontrollen auf vorhandene Fertigungs- sowie Beschaffungsaufträge, Zuordnungen von Halbfertigwaren zu Verpackungsartikeln, Chargenverfolgungen und Schnittstellenanbindungen unterstützt. „Damit können die Abläufe und die Transparenz in der Fertigung optimiert werden“, erläutert IT-Leiter Strittmatter. Die Chargenverfolgung erlaubt eine nahtlose Rückverfolgbarkeit und gewährleistet die Qualität, da transparent wird, wann welche Waren in den Packauftrag einlaufen. „Zudem wird der Prozessablauf noch durch eine gelungene grafische Darstellung unterstützt, sodass alles noch übersichtlicher und einfacher abzulesen ist“, erklärt Strittmatter.

Auch die LKW-Waage ist nun angebunden: Die Laster werden sowohl vor als auch nach dem Entladen gewogen, die gewonnenen Daten per Schnittstelle automatisch an das ERP-System Comarch gemeldet. Durch die ebenfalls vernetzte Silosteuerung laufen die Produktionsaufträge automatisch in die Fertigung.

Bernbacher nutzt das MES damit als Produktionsleitstand. Der Produktionsauftrag wird in gfos.MES gestartet und es wird festgelegt, an welchem Rohstoffsilo er sich bedienen soll. Packaufträge bedienen sich entsprechend automatisch an den Halbfertigwarensilos. Zudem werden fertige Packaufträge an das Hochregallager gemeldet, sodass Informationen über künftige Bestände bereits vor Eintreffen der Ware vorliegen. „Das ist wichtig für den reibungslosen Ablauf in der Produktion“, kommentiert Strittmatter.

Betriebsdatenerfassung
Bernbacher hat ein neues Zeiterfassungstool, eine Besucherverwaltungs- und Zutrittskontroll-Software sowie eine MES-Lösung zur Betriebsdatenerfassung eingeführt.
Bild: Bernbacher

Betriebsdatenerfassung: Ein Fazit

Bernbacher hatte mit der Einführung von gleich drei Tools ein umfangreiches Projekt angestoßen. Durch das eingeführte MES kann Bernbacher nun einen kontrollierten Ablauf im Produktionsprozess erzielen. Die detaillierte Chargenverfolgung vom Wareneingang bis zum Kunden wurde möglich und auch die Erwartungen der IT an die Schnittstellenanbindungen erfüllt. Auch mit dem Zeiterfassungstool und der Besucherverwaltung- und Zutrittskontroll-Software ist Bernbacher zufrieden.

Die Autorin Katharina Röhrig ist Geschäftsführerin bei Gfos.

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