15.09.2021 – Kategorie: Hardware & Vernetzung
Anlagenmonitoring: So lassen sich Produktionsdaten intelligent nutzen
Der Maschinenbauer Manz hat sein Know-how zum Monitoring von Anlagen in eine Softwareplattform implementiert, die den Maschinenbetreibern zur Verfügung steht. Was das System leistet, lesen Sie hier.
Anlagenmonitoring klingt einfach – alle Daten aus der Produktion übersichtlich in ein System übertragen und dort auswerten. Was so einfach wirkt scheitert in der Praxis an der Systemgrenzen der einzelnen Gerätehersteller in einem Produktionsverbund.
Anlagenmonitoring in Echtzeit
Auslöser für die Entwicklung war das Feedback von Maschinen-Anwendern, dass sie sich für ihr Produktionsdatenmonitoring eine vollumfängliche Lösung über alle Prozessschritte ihrer Fertigung wünschen. Eine der wichtigsten Anforderungen des Marktes war dabei die Möglichkeit zur Datenauswertung in Echtzeit, um eine hohe Anlagenverfügbarkeit bei gleichzeitig höchster Produktqualität sicherzustellen.
Die Lösung nennt Manz smartProductionKit. Die Plattform steht ab sofort branchenübergreifend allen Anwendern von Manz-Prozessmodulen und voll integrierten Produktionslinien zur Verfügung. Neue Anlagen kann Manz auf Wunsch mit der Software-Plattform ausstatten, auch für ältere Modelle besteht die Möglichkeit einer Nachrüstung.
Prozessmodule von Drittherstellern einfach integrierbar
Die Plattform bezieht Maschinen- und Fertigungsdaten über die OPC-UA-Schnittstelle. Auf diese Weise lassen sich auch Fertigungsschritte von Prozessmodulen überwachen und auswerten, die nicht von Manz stammen. Zudem ist die Software mit ihrer offenen Entwicklungsumgebung kontinuierlich um neue Applikationen und Features erweiterbar. Anwender können die Lösung sowohl in der Cloud- als auch Edge-basiert (vor Ort in der Produktion) einsetzen.
Die Daten für’s Anlagenmonitoring visualisieren
Das System bezieht so Daten von allen gewünschten Prozess- oder Inspektionsmodulen einer Fertigungslinie und stellt sie nummerisch oder auch graphisch auf einem mit Widgets frei konfigurierbaren Bildschirm dar. Im so geschaffenen „Production Cockpit“ können die Mitarbeiter in Produktion und Planung des Anlagenbetreibers Produktionsdaten für jedes Prozessmodul einzeln oder über die komplette Linie auswerten und zum Beispiel mit Alarmfunktionen versehen. Sie können die betrachteten Fertigungsprozesse über alle verfügbaren Datenpunkte analysieren und bei Bedarf optimieren
Aktuelle OPC UA-fähige Anlagen lassen sich einfach per Mausklick in das Produktionsdatenmonitoring integrieren. Auch die lückenlose Rückverfolgbarkeit und Dokumentation der zu fertigenden Produkte ist möglich, wenn alle Baugruppen und auch Werkstückträger mit eindeutigen ID-Markern versehen sind. Damit ist eine wesentliche Anforderung in kritischen Industrien wie dem Automobilbau und der Medizintechnik erfüllt.
Einfacher Einstieg ins IIoT
Zudem möchte Manz seinen Anwendern mit der Produktionsdaten-Plattform die Einführung von Industrial-Internet-of-Things-Anwendungen ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Forecast-Funktionen zur besseren Produktionsplanung oder die vorausschauende Wartung von Produktionsanlagen, auch über Fernzugriff. So können die Betreiber ihre Prozesse optimieren und Wartungskosten senken.
Der Autor Andreas Schöller ist Bereichsleiter Basistechnologien bei der Manz AG.
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