21.05.2019 – Kategorie: Fertigungs-IT, Produktionsprozesse

​Mehr Produktivität und Konnektivität im 3D-Druck

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Materialise NV, Anbieter von 3D-Druck-Lösungen, arbeitet mit HP, Nikon und Essentium zusammen, um die Produktivität und Konnektivität in der additiven Fertigung zu verbessern. Die Partnerschaften, auf der Rapid+TCT Conference 2019 in Detroit angekündigt, sollen die additiven Fertigung bei industriellen Herstellern etablieren helfen. Materialise gab außerdem bekannt, dass im Juni 2019 eine neue Version seiner 3D-Druck-Produktionsmanagement-Software Streamics 8 veröffentlicht wird.

Materialise NV, Anbieter von 3D-Druck-Lösungen, arbeitet mit HP, Nikon und Essentium zusammen, um die Produktivität und Konnektivität in der additiven Fertigung zu verbessern. Die Partnerschaften, auf der Rapid+TCT Conference 2019 in Detroit angekündigt, sollen die additiven Fertigung bei industriellen Herstellern etablieren helfen. Materialise gab außerdem bekannt, dass im Juni 2019 eine neue Version seiner 3D-Druck-Produktionsmanagement-Software Streamics 8 veröffentlicht wird.

Die Entwicklung besserer Maschinen, Materialien und Software sowie eines fortschrittlichen 3D-Metalldrucks positionieren den 3D-Druck zunehmend als ergänzende Technologie für die Herstellung von Endprodukten. Mit den Fortschritten wächst in den Industrieunternehmen das Wissen um Möglichkeiten und Wettbewerbsvorteilen der additven Fertigung.

„Um bei zunehmendem Wettbewerb und Kostendruck von groß angelegtem 3D-Druck profitieren zu können, benötigen Hersteller eine höhere Produktivität und Effizienz sowie eine nahtlose Integration des 3D-Drucks in ihre bestehenden und bewährten Produktionsprozesse“, sagt Fried Vancraen, Gründer und CEO von Materialise. „Die Überwindung einiger der verbleibenden Einschränkungen, die dem 3D-Druck zugeschrieben werden, erfordert kontinuierliche Innovation und Zusammenarbeit. Ziel ist ein offeneres Marktmodell, das Nutzern bessere Steuerungsmöglichkeiten, mehr Auswahl und letztlich geringere Kosten bietet.“

Auf der Rapid+TCT Conference 2019 kündigte Materialise strategische Kooperationen sowie Innovationen für seine Flaggschiff-Software-Suite an, die zur Etablierung des 3D-Drucks beitragen und es industriellen Herstellern ermöglichen werden, ihre Betriebsabläufe zu skalieren und ihre Fabriken umzugestalten.

HP und Materialise arbeiten zusammen, um den industriellen 3D-Druck voranzubringen

Materialise hat seine Zusammenarbeit mit HP erweitert und eine neue Version seines Build-Prozessors entwickelt. Der neue Build-Prozessor unterstützt die gesamte Palette der Drucker im HP Multi Jet Fusion-Portfolio – einschließlich der 3D-Drucklösungen Jet Fusion 5200 und Jet Fusion 500/300. Dies ermöglicht Kunden eine nahtlose Verbindung zwischen der Materialise Magics 3D Print Suite und den HP Jet Fusion-Drucklösungen und damit eine fortschrittliche Datenaufbereitung und Betriebsführung.

Darüber hinaus können Nutzer mit dem Materialise HP Build Processor 2.0, Betriebsdaten von den HP-Druckern abrufen, um die Produktion besser zu überwachen. In Kombination mit der Materialise Streamics-Software lassen sich so relevante Bauteile-Daten zur besseren Rückverfolgbarkeit speichern. Der Materialise HP Build Processor 2.0 wird in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein.

Kunden, die einen HP Jet Fusion Drucker der 500/300er Serie kaufen, erhalten ebenfalls für einen Zeitraum von sechs Monaten Zugang zur Materialise Magics Essentials Software. Dadurch können sie von der fortschrittlichen Farb- und Texturverarbeitung der Datenaufbereitungssoftware von Materialise in Kombination mit den Vollspektrum-Farbfunktionen der HP Jet Fusion 500/300-Serie profitieren.

Materialise betreibt eines der größten 3D-Druck-Werke der Welt und ist eines der ersten Unternehmen, das neue Anwendungen und Fertigungsdienstleistungen auf der Grundlage der neuen HP Jet Fusion 5200 Series-Drucker entwickelt und anbietet. Der 3D-Druck-Spezialist arbeitet auch mit Kunden zusammen, um innovative Lösungen für das neue zertifizierte thermoplastische Polyurethan (TPU) von HP zu schaffen. Das ULTRASINT™ genannte Material wurde von BASF entwickelt und eignet sich ideal für flexible und elastische Teile.

HP wurde im Rahmen des Materialise-Programms zum Testen und Validieren der 3D-Druck-Technologie als vollständig kompatibel mit der Materialise-Software Mimics und Mimics inPrint zertifiziert. Durch die Zertifizierung stehen die HP Jet Fusion 580/380 3D-Drucker in Kombination mit der Mimics-Softwaretechnologie für medizinische Anwendungen zur Verfügung. Auf diese Weise lassen sich vollfarbige anatomische Modelle für die Diagnose und Operationsplanung drucken, was einen breiten Nutzen für die patientenspezifische Versorgung bietet.

Materialise war das erste Unternehmen weltweit, das die FDA-Zulassung für eine Software zur additiven Fertigung anatomischer Modelle für diagnostische und chirurgische Planungszwecke erhalten hat. Das Unternehmen führte zudem ein Programm ein, mit dem Hersteller ihre Drucker testen und validieren lassen können. Mit der Zertifizierung zählt HP neben Formlabs, Stratasys und Ultimaker nun zu den insgesamt vier zertifizierten Druckerherstellern.

Weitere Informationen zum Zertifizierungsprogramm von Materialise unter: http://mtls.me/certification.

Strategische Kooperationen mit Nikon und Essentium

Durch den Kostendruck im heutigen Wettbewerbsumfeld setzen Dienstleister und Industriebetriebe zunehmend auf Software und Automatisierung mit dem Ziel, die Produktivität und Effizienz im 3D-Druck-Prozess zu steigern. Dies gilt insbesondere für die additive Fertigung von Metall. Materialise arbeitet mit Nikon zusammen, einem führenden Anbieter fortschrittlicher Optoelektronik und Präzisionstechnologie, um den Einblick in den 3D-Druck-Prozess zu verbessern. Diese Forschungsaktivitäten, die von der Materialise-Software und der Materialise Control Platform unterstützt werden, zielen darauf ab, Anwendern mehr Kontrolle zu geben und die Produktivität durch die Analyse des Bauprozesses zu steigern.

Materialise und Essentium, ein Innovator von disruptiven 3D-Druck-Lösungen für die industrielle additive Fertigung, gingen im November 2018 eine strategische Partnerschaft ein, um gemeinsam den industriellen 3D-Druck voranzutreiben und zu skalieren. In einem ersten Schritt zu diesem Ziel haben die Unternehmen die Integration der Magics Essentials-Software von Materialise mit der Essentium High Speed Extrusion (HSE) 3D-Druckplattform angekündigt. Dies schafft eine offene und vollständige Plattform für die industrielle 3D-Fertigung im Maßstab, ohne dass die Genauigkeit oder Geschwindigkeit beeinträchtigt werden muss.

Materialise Streamics 8: Bessere Einbindung in die industrielle Produktionskette

„Trotz des gestiegenen Bewusstseins für das Potenzial des vernetzten, industriellen 3D-Drucks sind die hauseigenen 3D-Druck-Produktionsprozesse oft noch isolierte Knotenpunkte“, erläutert Stefaan Motte, Vice President und General Manager der Materialise Softwareabteilung. „Mit der Einführung von Streamics 8, unserem Softwaretool zur Verwaltung und Rationalisierung von 3D-Druck-Abläufen, möchte Materialise diese isolierten Knotenpunkte in produktive und integrierte Produktionsanlagen verwandeln. Erreicht wird dies durch seine Anbindung an bestehende Produktions-Management-Systeme und durch Ergänzung spezifischer Funktionen zur additiven Fertigung.“

Durch das vollständig konfigurierbare Web-Portal können entfernte Konstruktionsabteilungen besser mit der Produktion interagieren, um das Design zu optimieren und die Produktionskosten zu minimieren. Die web-basierte API ermöglicht eine einfachere Integration der 3D-Druckproduktionsumgebung in bestehende Geschäfts- und Produktions-IT-Systeme – ein wichtiger Schritt, um den 3D-Druck zu einem integralen Bestandteil des gesamten Fertigungsprozesses zu machen.

Streamics 8 bietet auch mehrere erweiterte Funktionen zur Produktivitätssteigerung, einschließlich eines automatischen Nestings zur optimalen Bauraumausnutzung über mehrere Bauplattformen hinweg, was die Druckvorbereitung effizienter macht. Mit der Nesting-Funktion können Benutzer mehrere Teile einfach per Drag & Drop in den Baujobplaner einfügen, der die Teile automatisch verschachtelt und die entsprechende Anzahl von Bauprozessen erstellt. Der automatisierte Verschachtelungsprozess kann die jährlichen Arbeitskosten deutlich senken.

Mit der Einführung von Streamics 8 ebnet Materialise weiterhin den Weg zum Digital Rights Management (DRM) im 3D-Druck. DRM bietet Herstellern eine zuverlässige, sichere Möglichkeit, hochwertige Endteile zu drucken und dies über ein globales verteiltes Produktionsnetzwerk zu skalieren. Da Streamics 8 den Schutz des Designs ermöglicht, müssen sie sich keine Sorgen machen. Materialise arbeitet mit Partnern zusammen, um einen echten, durchgängigen und sicheren 3D-Druck-Prozess zu etablieren, der es Anwendern ermöglicht, den Druck einer Datei auf vordefinierte Drucker zu beschränken, die notwendige Druckqualität zu garantieren und die Anzahl der Nachdrucke zu begrenzen.

Die Skalierung der additiven Fertigung setzt zudem voraus, dass sich jede einzelne Komponente vollständig zurückverfolgen lässt. Streamics 8 speichert automatisch alle relevanten Baudaten wie Seriennummern, Prozessparameter und Bauteilrevisionen und stellt sie jederzeit zur Verfügung. Mit Streamics 8 unterstützt Materialise sowohl Textlabel als auch Data Matrix Label. Data Matrix Label wandeln die alphanumerischen Daten von standardmäßig additiv gefertigten Labeln in einen Datamatrix-Code um, der sich automatisch auf einzelne Teile anwenden lässt. Diese Smart Tags sind kleiner und maschinenlesbar, reduzieren menschliche Fehler und automatisieren den Nachbearbeitungsprozess weiter.

Mit Streamics 8 kündigt Materialise die Unterstützung von MTConnect an, was eine bessere Überwachung von MTConnect-fähigen Geräten, wie beispielsweise ausgewählten Stratasys 3D-Druckern, ermöglicht. Darüber hinaus bietet Streamics 8 eine bessere Maschinenüberwachung für Arcam- und HP-Drucker durch spezielle Build-Prozessoren. Die Live-Überwachung wichtiger Maschinenparameter auf dem Streamics-Dashboard, einschließlich Maschinenzustand und verstrichener Produktionszeit, bietet dem Bediener mehr Kontrolle über den Produktionsprozess und verbessert die Gesamtproduktivität.

Materialise ist überzeugt, dass offene Werksnormen wichtig sind, um eine bessere Konnektivität und einen effizienteren Betrieb zu ermöglichen, und plant, in Zukunft andere Maschinenkommunikationsstandards wie OPC-UA zu unterstützen.

Streamics 8 wird im Juni 2019 verfügbar sein. Weitere Informationen finden Sie unter: www.materialise.com/de/software/streamics.

Erweiterte Simulationsfunktionen

Außer Streamics 8 führt Materialise die zweite Version seiner Simulationssoftware ein, die erhebliche Geschwindigkeitsverbesserungen und erweiterte Simulationsfunktionen bietet. Materialise Simulation 2.0 vereinfacht die Verwaltung der Simulation und macht sie einem breiteren Publikum zugänglich. Bediener können damit einen virtuellen Prototypen erstellen und so das Verhalten eines Teils während der physischen Produktion vorhersagen und analysieren. Die Software trägt so dazu bei, den Druckauftrag vorab zu optimieren und die Anzahl von Fehlern und kostspieligen Nachdrucken zu reduzieren.

Materialise Simulation 2.0 verarbeitet Daten bis zu neunmal schneller und kann auch größere Dateien verarbeiten. Zu den neuen Simulationsfunktionen gehört die „Bauteilkompensation“, mit der Anwender die wärmebedingte Bauteilverformung vorhersagen und kompensieren können. Die neue Version ermöglicht zudem die Simulation der Wärmediffusion, wodurch sich eine Überhitzung während des Druckprozesses verhindern lässt. Materialise Simulation 2.0 ist als optionales Modul mit Materialise Magics 23 erhältlich.

Materialise auf der Rapid + TCT Conference: Stand 1417 im Cobo Center in Detroit vom 20. bis 23. Mai 2019.


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